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Epigenetische Mechanismen können für vererbbare Änderungen der Genexpression verantwortlich sein, ohne dass Veränderungen in den kodierenden Sequenzen der Gene vorliegen. Die DNA-Methylierung ist ein solcher Mechanismus. Sie findet an den Cytosinresten der DNA und vorzugsweise bei Dinukleotiden mit einer Cytosin-Guanin-Sequenz (CpG) statt.
Die DNA-Methylierungsmuster werden replikationsgekoppelt von der Mutterzelle auf die Tochterzellen übertragen. Somit ist die Vererbung epigenetischer Erbinformation sichergestellt. In einer Tumorzelle, die sich u.a. durch eine erhöhte Proliferationsrate, eine veränderte Genexpression und chromosomale Anomalien auszeichnet, ist das genomische Methylierungsmuster aberrant (Schulz, DNA methylation in urological malignancies. Int J Oncol. 1998; 151-67). In der Fachwelt wird einhellig die Auffassung vertreten, dass diese epigenetischen Veränderungen ein immenses diagnostisch und prognostisch relevantes Potential bergen, dessen Evaluierung zu modernen Verfahren der Krebsfrüherkennung, -prognose und -nachsorge führen kann. In unserem Labor werden epigenetische Diagnostika, die auf Veränderungen in der DNA-Methylierung basieren, entwickelt.
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